So, Cathe und ich sind jetzt schon fast seit zwei Monaten in Australien, also wird es langsam mal Zeit, dass ich von der Freiwilligenarbeit in Newcastle berichte.
Ich wohne hier zusammen mit Koreanern (ich kann inzwischen schon einige Worte koreanisch) und Deutschen in einem Haus, 5 Minuten von Strand entfernt. In meiner ersten Woche hier sind wir nach Murrurundi (sprich Murrundai) gefahren, und haben dort fuer 5 Tage in einem alten Farmhaus gewohnt. Murrurundi liegt etwa 200 km nordwestlich von Newcastle und es gibt dort eigentlich nichts. Morgens sind wir immer so gegen halb 9 aufgebrochen und haben entlang des Muscle Creek Lantana (aus Amerika eingeschleppt, verdraengt heimische Arten) gecuttet und gepaintet (vergiftet). Ausserdem haben wir einen Wanderweg gemacht und die Wasserqualitaet des Creek getestet. Abends sassen wir immer am Lagerfeuer im Haus und Peter (quasi unser Teamleader von CVA) hat Gitarre gespielt. Da in Murrurundi schon relativ weit im Outback liegt, ist das Klima wuestenaehnlich. Tagsueber wenn wir gearbeitet haben, war es verdammt heiss und nachts sehr kalt. Wir haben alle in 2 Schlafsaecken und unter 2 Decken geschlafen. Peter ist in nach der Arbeit oefter mit uns "fuer einen Walk gegangen". So waren wir im Burning Mountain Reserve, wo seit 6000 Jahren Kohle unter dem Berg vor sich hin schwelt und an manchen Stellen der Rauch aufsteigt. Dort haben wir ausserdem wilde Kaengurus beobachtet (zum Abendessen gab es dann Kaengurufleisch) und auch einen Ameisenigel gesehen (neben dem Schnabeltier das einzige Eier legende Saeugetier).
Eine weitere Arbeitsstelle war Maitland, 30 Minuten von Newcastle entfernt. Da haben wir an verschieden Stellen Lantana und die afrikanische Olive gecuttet und gepaintet. Einmal auf dem Grundstueck von einem Farmer, der uns dann auf seine Farm eingeladen hat und mit uns in seinem Pool schwimmen war. Ausserdem haben wir in Maitland in den Wetlands gearbeitet und haben dann von dort aus einen Ausflug nach Tea Gardens gemacht. Peter hatte die (im Endeffekt ziemlich dumme Idee) mit dem Jeep am Strand entlangzufahren. Wir sind nach 200 Metern stecken geblieben und haben ueber eine Stunde gebraucht, um das Auto wieder vom Strand zu schieben.
Dann haben wir noch im Glenrock Nature Reserve am Dudley Beach gearbeitet, wo wir Bitter Bush (eine richtige Plage) gecuttet und gepaintet haben. Dort haben wir ausserdem an einem Tag Muell am Strand gesammelt. Surfer hatten es sich naemlich mit Sofas, Baenken, etc. heimisch eingerichtet. Wir haben einen ganzen Lastwagen voll Muell gesammelt. Der Weg zum Arbeitsplatz fuehrte jedes Mal durch einen Fluss, den wir mit all unseren Tools durchqueren mussten. An einem Nachmittag sind wir einen Regenwaldtrail entlanggewandert und einmal ein Stueck den Strand entlang, wo wir auf versteinerte Baeume und Kohle gestossen sind. Der Hafen in Newcastle ist der groesste Kohleexporthafen der Welt. Die Kohlezuege rollen Tag und Nacht in den Hafen und die grossen Frachter warten in einer lange Schlange (die manchmal bis nach Sydney reicht) in den Hafen fahren zu koennen.
Eine Woche haben wir auf Ash Island, eine Mangroveninsel im Hunter River, etwas ausserhalb von Newcastle gearbeitet. Dort haben wir in den Mangroven neue Pflanzen gepflanzt und welche gerettet, die von afrikanischem Gras ueberwuchert waren (wurde als Futter fuer Kuehe eingefuehrt und ist jetzt eine Plage).
Mittwochs haben wir immer in Newcastle in der Community Kitchen mit anderen Volunteers gekocht. Es gibt hier oft Gemeinschaftsgaerten, in denen die Menschen aus der Stadt gemeinsam organisches Obst und Gemuese anbauen und einmal pro Woche wir dann zusammen in einem kroatischen Pub gekocht. Dort hat auch an einem Abend eine Aboriginalfrau einen Vortrag gehalten.
An den Wochenenden sind wir bei gutem Wetter an den Strand gegangen, waren oefters bei Peter zum BBQ eingeladen und an einem Wochenende war in Newcastle das "This Is Not Art"-Festival, also waren wir im Pub bei einer Liveband und am naechsten Tag bei einer Filmvorfuehrung (Moron2Moron, Zwei Neuseelaender reisen auf dem Rad durch die Mongolei), einem Theaterstueck ueber Lizards und einer Gedichtlesung in einem alten Militaerclub. An einem anderen Wochenende waren wir abends im Pub und haben Stonefield gesehen, eine Band die gerade dabei ist in Australien beruehmt zu werden.
Insgesamt ist die Arbeit nicht soo hart, Australier sind eher faul. Meistens arbeiten wir eineinhalb Stunden, dann gibt es morning tea, danach arbeiten wir nochmal eine Stunde bis zum Lunch und nachmittags arbeiten wir nochmal eineinhalb bis zwei Stunden. Also nicht wirklich viel nach deutschen Massstaeben.
So, das wars fuers Erste. Das naechste Mal schreiben Cathe und ich dann wieder zusammen. :) Und Fotos folgen noch.
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